BIM (Building Information Modeling) / Digitalisierung im Holzbau

Digitalisierung ist ein Megatrend! Sie beeinflusst alle Bereiche des privaten und geschäftlichen Alltags. Was vor ein paar wenigen Jahren noch unfassbar war, ist heute normal. Ein Leben ohne Vernetzung und permanente Kommunikation auf verschiedenen Kanälen? Spätestens seit dem verbreiteten Auftauchen der Smartphone-Apps im Jahr 2008 ist das: Undenkbar! Deshalb lohnt sich ein vertiefter Blick auf das Thema BIM oder Building Information Modeling.

BIM ist nicht nur bei grösseren Unternehmen ein Thema. Auch die KMU in der Holzbau-Branche sind unterwegs in die digitale Zukunft – und zwar schon seit einer ganzen Weile. Während sich viele Firmen aus anderen Bereichen der Wirtschaft auf komplettem Neuland bewegen, ist die Digitalisierung im Holzbau nur die logische Weiterentwicklung eines bestehenden Prozesses. Denn die Holzbau-Branche arbeitet seit 25 Jahren mit CAD bzw. 3D-Modellen. Solche Modelle können ein Teil einer BIM-Strategie in einem Projekt sein.

Was ist BIM?

Durchgängige Digitalisierung des Bauprozesses von der Projektierung über die Erstellung und das Bewirtschaften bis zum Rückbau, zum Beispiel auf Basis eines 3D-Modells: Das ist «Building Information Modeling». Oder anders gesagt:

  • Daten erfassen,
  • Daten teilen
  • und zusammenarbeiten.

Alle Beteiligten – vom Architekten über die Fachplaner mit Ihren Handwerkern bis zur Verwaltung des fertig erstellten Gebäudes – arbeiten mit den selben Daten. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sämtliche Parteien kompatible Software mit den entsprechenden, offenen Schnittstellen verwenden.

BIM: Bauen wird digital.

Der Prozess nach BIM-Methode läuft so ab (Beispiel mit 3D Modell):

  • Planung: Der Architekt erstellt mit CAD den digitalen 3D-Plan eines Gebäudes.
  • Konstruktion: Die Zeichner erarbeiten aufgrund dieses Master-Modells die detaillierten Pläne. Leitungen für Strom und Wasser, die Position der Steckdosen, Anzahl und Grösse von Fenstern und Türen werden eingezeichnet. Die Ingenieure berechnen die Statik.
  • Produktion: Direkt aus dieser umfassenden Datensammlung fliessen die Informationen in die Produktionsplanung. Dort werden die Daten mit unternehmerspezifischen Informationen ergänzt. Zuschnitt und Elementfertigung erfolgen anschliessend automatisiert. Der Maschinist überwacht den Prozess und greift bei Bedarf ein. Anschliessend wird das Gebäude aufgerichtet, der Innenausbau sowie die Fassade werden fertiggestellt. Alle Leitungen können auf der Baustelle am digitalen Modell visualisiert betrachtet werden.
  • Verwaltung: Auch nach Beendigung der Bauphase bleibt BIM ein Thema. Die aufbereiteten Daten sollen dem Unterhalt – dem sogenannten Facility Management – die Arbeit vereinfachen. (Beispiel: Austausch einer defekten Apparatur an einem Lavabo). Bei baulichen Veränderungen oder anderen Eingriffen ins System im Verlaufe der Zeit werden die Daten laufend angepasst.
  • Abbruch / Rückbau: Die verwendeten Materialien und verlegten Leitungen können entsprechend zerlegt und umweltschonend recycelt werden.

BIM bei der Krattiger Holzbau AG

Dank digital durchgängigen Prozessen entstehen in der Produktionshalle der Krattiger Holzbau AG unter anderem komplette Holzelemente ab 3D-Zeichnungen. Die Holzbau-Techniker modellieren die Gebäude in 3D und ergänzen sie vorab mit allen relevanten Daten (u.a. Elektro, Heizung, Lüftung, Sanitär). Durch diese Vorplanung/Koordination wird die Baustelle effizienter, rationeller und transparenter:

Das sind die Vorteile von BIM:

  • Termine werden planbarer, Meilensteine während der Bauphase können besser eingehalten werden.
  • Bei Material und Rohstoffen gibt es weniger Abfälle und Ausschuss, da man zuerst am digitalen Modell plant und erst dann das Material bearbeitet.
  • Das Budget wird besser eingehalten.
  • Die Flexibilität steigt. Gibt es Veränderungen, werden sämtliche Zeichnungen, Pläne und Stücklisten aktualisiert. So haben alle Beteiligten stets identische und vor allem aktuelle Informationen zur Hand.
  • Das angedachte Projekt wird quantifizierbarer. Man kann die Machbarkeit fundierter betrachten, die Möglichkeiten besser abschätzen.

Die Krattiger Holzbau AG verfügt über moderne Tools, grosse Produktionsanlagen, ausreichende Kapazitäten in der Logistik und das passende Fachwissen für BIM Projekte.

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Siehe auch:
Vorfabrikation
Grossflächige Bauteile

Links:
Swissbau: Blog
Planungssoftware Cadwork: Kompatibel dank offener IFC Schnittstelle
10vor10: Beitrag über BIM