Niedrig-Energie für mehr Wohnkomfort

Seit 1994 existiert Minergie, der Qualitätsstandard für energieeffiziente Neu- und sanierte Alt-Bauten in der Schweiz. Der Fokus liegt einerseits auf einer gut gedämmten Gebäudehülle und andererseits auf einer kontrollierten Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Das hat Vorteile gegenüber der herkömmlichen Bauweise: 

Der Wohnkomfort ist höher, die laufenden (Heiz-)Kosten sind tiefer. Finanziell lohnt sich die Investition. Wohl sind die Baukosten je nach Label ca. 5 % höher als bei einem Haus ohne Zertifizierung. Aber der Wert ist dank der Zusatz-Installationen höher. Verschiedene Kantone unterstützen Minergie-Bauten, und diverse Banken gewähren Minergie-Hypotheken zu Vorzugskonditionen. Zertifiziert werden die Häuser von der zuständigen kantonalen Stelle.

Minergie-Kennzahl für Heizung, Kühlung, Warmwasser und Lüftung: 38 kWh/m2 pro Jahr = 3,8 Liter Heizöl pro Quadratmeter beheizte Wohnfläche pro Jahr

Minergie-A (Plusenergie) – die komplette Lösung

Wer komplett auf erneuerbare Energien wie Sonnenenergie und Erdwärme setzt, baut seit 2011 nach dem Minergie-A-Standard. Solarzellen, Wärmepumpen und Holzheizungen sorgen – meist in Kombination – für genügend Wärme bei Wasser- und Raumtemperatur. Wichtig sind auch energieeffiziente Haushalt-Geräte und Lampen. Die Gebäudehülle ist komplett luftdicht. Anders als bei den anderen Minergie-Standards wird auch die sogenannte graue, d.h. die für Erstellung und Entsorgung benötigte Energie, berücksichtigt. Das Haus erhält – nach entsprechender Prüfung – das Zertifikat vom Kanton.

Minergie-Eco – das Zusatz-Label

Das Zusatz-Label! Minergie-Eco kann mit den anderen Gütesiegeln Minergie, Minergie-P und Minergie-A kombiniert werden. Neben den Vorgaben im Energie-Bereich berücksichtigt es die Bauökologie. Gesundheitliche und ökologische Aspekte werden besonders stark gewichtet, der Wohnkomfort steigt. Natürliche Baustoffe, möglichst tiefe Schadstoffbelastung der Raumluft, viel Tageslucht sowie guter Schallschutz und selbstverständlich die Berechnung der grauen – für den Bau benötigten – Energie sind die Stichworte. Konkret heisst das zum Beispiel: keine Holzschutzmittel im Innern des Gebäudes.

Minergie-P (Niedrigst-Energie)

Neben Minergie und Minergie-A sowie dem ökologischen Zusatz-Standard Minergie-Eco ist das Qualitätsgütesiegel Minergie-P nicht mehr aus dem modernen Bauen wegzudenken. Weil neben dem Wohnkomfort vor allem die Energie-Effizienz sehr entscheidend ist, spricht man auch von Niedrigst-Energie-Häusern. Passive Wärmequellen wie die Sonnenergie spielen eine grössere Rolle als beim Minergie-Haus, erneuerbare Energie und energieeffiziente Haushalt-Geräte (A bzw. A+) sind ein Muss..Die Hülle des Hauses ist zudem luftdicht und sehr gut gedämmt. Damit die offizielle Zertifizierung durch den Kanton reibungslos über die Bühne geht, werden Gebäudehülle und Haustechnik von Anfang an als ein System geplant. Das Label ist seit 2003 auf dem Markt.

Sanierung von Altbauten: Möglichkeiten für Minergie

Die Sanierung von Altbauten macht Sinn. Minergie-Label sind auch bei älteren Gebäuden möglich. Hier gelten weniger strenge Bestimmungen als bei Neubauten. Vor allem im Bereich der Wärmedämmung erreicht man unter Umständen eine markante Verbesserung der Energie-Effizienz: Neue Türen, moderne Fenster und eine bessere Isolation von Fassade, Dach und Kellerdecke sparen umgehend Energie – und Geld! Eine Bestandesaufnahme zeigt den aktuellen Zustand der Infrastruktur. Anschliessend plant der Fachmann die optimale, zum Teil nur punktuelle Anpassung an die modernen Standards.

Link:
www.minergie.ch/baustandards.html