Effizienz und Flexibilität dank Vorfertigung und Modulbauweise

Modulbau? Fertighaus? (individuelle) Massenproduktion? (industrielle) Einzelanfertigung? Vorfabrikation im Baugewerbe hat verschiedene Facetten – auch in Bezug auf die verwendeten Baustoffe wie Holz, Stahl, Beton und Kunststoffe (u.a. für Sanitärinstallationen und Leitungen).

Holzrahmenbau

Voraussetzung für die Vorfabrikation von Bauteilen ist der Holzrahmenbau: Ein Holzgerüst sorgt für Stabilität. Zwischen die einzelnen Balken kommt die Füllung – je nach Bedarf eine Wärmedämmung, Holzplatten mit Haustechnik-Kanälen oder Gipsplatten.

Vom Balloon Frame…

Bereits im Mittelalter wurden in Europa Holzbalken – natürlich von Hand – vorfabriziert. Eine echte Innovation nahm ihren Anfang im Amerika des frühen 19. Jahrhunderts: G. W. Snow aus Chicago erfand auf Basis des Ständer- bzw. Fachwerkbaus den sogenannten Balloon Frame, eine Form des Holzrahmenbaus. Möglich wurde diese Erfindung vor allem durch die Industrialisierung bzw. das Aufkommen der Dampfmaschinen: Die Sägereien arbeiteten effizienter, vorbei war die Zeit der aufwändigen Handarbeit.

…zum Holzelement

In Mitteleuropa setzte sich der moderne Holzrahmenbau erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so richtig durch. Innert kürzester Zeit wurde er zur wichtigsten Konstruktionsart, auch dank der zweiten industriellen Revolution: Die Computer übernahmen eine immer zentralere, wichtigere Rolle in der Herstellung von Bauteilen. Die Abläufe wurden so rationeller, die Kosten sanken. Die Produktion von ganzen Holzelementen ist mittlerweile Standard. Allerdings: «Standard» heisst nicht «Massenprodukt».

Dank durchgängig computergesteuerten Produktionsabläufen mit CAD-Zeichnungsprogrammen (CAD: Computer Aided Design), CNC-Fräsen (CNC: Computerized Numerical Control) und Abbundanlagen entstehen individuelle, buchstäblich auf die Wünsche der Kunden zugeschnittene Werkstücke. Denn auch hier gilt: Geschwindigkeit und Flexibilität sind entscheidend.

Vorteile der Vorfabrikationsmethode

  • effizient: dank CNC-Technologie
  • rationell: tiefere Kosten, u.a. beim Material (weniger Ausschuss)
  • schnell: hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit, kürzere Bauzeit
  • flexibel: mehr Freiheiten, mehr Möglichkeiten in Bezug auf Kundenwünsche

UNUS-Module

Die Krattiger Holzbau AG produziert im Rahmen des UNUS-Projekts Modulbauten. Die Prozesse im Hintergrund sind standardisiert: Aus einzelnen Elementen entstehen in der Werkstatt fertige Module inklusive aller Installationen. Die kompletten Einheiten werden zur Baustelle gefahren und mit einem grossen Kran platziert. Auf der Baustelle ergänzen die Zimmerleute nur noch Dach und Fassadenhaut.

Anwendungsbereiche der Vorfabrikation:

  • Geleimte Tragwerke (Brücken, Hallen)
  • Dachelemente
  • Bodenelemente
  • Deckenelemente
  • Treppenelemente
  • Fassaden-Elemente
  • Trennwand-Elemente
  • Liftschächte

Siehe auch:
Grossflächige Bauteile
Produktion/Manufaktur
Neubau
Brettsperrholz (BSP/X-Lam) aus Nadelholz