HBV (Holz-Beton-Verbund)

Eigentlich ist die Verbindung von verschiedenen Baustoffen zur Stabilisierung von Gebäuden schon seit Jahrhunderten bekannt. Baute man in früheren Zeiten vor allem mit Stein und Holz, kam in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Bewegung in die Entwicklung von alternativen Konstruktionsformen. In den 1930er-Jahren wurde eine erste Decke von Otto Schaub im Holz-Beton-Verbund (HBV) in der Schweiz patentiert.

Die Ingenieure forschten weiter. Das hatte durchaus praktische und nachvollziehbare Gründe. Im 2. Weltkrieg fehlte Stahl zur Verstärkung von Betonbauten – der sogenannte Bewehrungsstahl. Deshalb wich man für die Verstärkung von Altbau-Decken auch auf den Holz-Beton-Verbund aus. Ab den 1980er-Jahren wurde diese Konstruktionsart laufend optimiert. Bessere Kenntnisse der Materialeigenschaften ermöglichten neue statische Berechnungsmethoden. Auch im Bereich der Schubverbindungen (Verhinderung von horizontalen Verschiebungen an den Schnittstellen der beiden verwendeten Materialien) präsentierten die Fachleute neue Lösungen.

Bestandteile Holz-Beton-Verbund

Die HBV-Bauweise gewinnt immer mehr an Bedeutung. Es gibt zwar günstigere Konstruktionsvarianten, aber vor allem für grosse Spannweiten ist sie – bei entsprechender Planung – eine gute Alternative zu pfeilergestützten Bauten. Holz-Beton-Verbunde kommen vor allem bei der Sanierung von Balkendecken, im Brückenbau und Häusern mit mehreren Stockwerken im privaten Bereich (Wohn- und Gewerbebauten) sowie bei Projekten der öffentlichen Hand (Schulen, Spitäler) zum Einsatz.

Im Wesentlichen besteht eine HBV-Konstruktion aus folgenden Elementen:

  • Holzdecke: unterschiedliche Ausführungen, als Balken, Vollholzdecke oder Bretter
  • Plastikfolie: als Schutz vor Feuchtigkeit
  • Verbindung: entweder mit speziellen Verbundschrauben, Schubverbinder (Metallstreifen, ins Holz eingeklebt) oder anderen Mitteln wie z.B. eingeleimten Armierungseisen
  • Bewehrung (optional): horizontal verlegtes Stahlgeflecht als zusätzliche Stabilisierung bei hoher Belastung
  • Beton: Brand- und Schallschutz, verbesserte statische Eigenschaften des Gebäudes dank Masse/Gewicht

Die Kostenoptimierung ist auch hier ein Thema. Durch den hohen Vorfertigungsgrad und standardisierte Deckenmodule bauen Spezialisten wie die Krattiger Holzbau AG noch speditiver und damit auch kostengünstiger.

Vorteile Holz-Beton-Verbund:

  • grosse Spannweiten
  • hervorragende Eigenschaften bei Brand- und Schallschutz (inkl. Akustik)
  • geringere Konstruktionshöhe als bei reiner Holzdecke
  • tieferes Gewicht als bei massivem Stahlbetonbau
  • bessere Tragfähigkeit bestehender Anlagen
  • sehr gute Schwingungseigenschaften
  • hohe Flexibilität bei Raumausnutzung und –gestaltung (keine Stützen!)

Siehe auch:
Vorfertigung
Eventhalle Royal Döner AG Winterthur
Ausnahmetransporte